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    Es gibt kein zurück – Die Bildungsfachleute müssen sich zwingend auch die «Kompetenzen der Zukunft» aneignen

    Die Bildungsfachleute der nahen Zukunft müssen fit sein. In jeder Hinsicht: Fach- und Sozialkompetenz sowie methodisch-didaktische Fähigkeiten bleiben zwar die Basis des Tagesgeschäfts. Aber wer wirklich in Zukunft als Ausbilder/in am Ball bleiben und nach wie vor als Bildungsprofi anerkannt werden möchte, muss sich jene Kompetenzen aneignen, die künftig gefragt sind.

    Bild: zVg Mit der rasanten Entwicklung der technischen Möglichkeiten sowie der von den Berufsleuten abverlangten Vernetzungs- und Umsetzungskompetenzen wird auch der Wissenstransfer zu einer neuen Herausforderung.

    Die Weiterbildungsbranche hat bereits einen riesigen Sprung in die Moderne vollzogen. Begünstigt und forciert durch die Pandemie. Aber seien wir ehrlich. Diese war nur der Katalysator. Es musste vielen auch schon vor 2020 klar gewesen sein, dass die Bildungsfachleute der Zukunft zu den bisherigen Kompetenzen sich auch ganz neue aneignen müssen. Und so wird die Weiterbildung von Bildungsfachleuten aktuell umfassend revidiert. Mit dem neuen AdA-Baukasten 2023 werden die Ausbildungsangebote an die nötigen Kompetenzen der Bildungsfachpersonen von morgen angepasst.

    Die Anpassungen kommen zur richtigen Zeit: Denn die letzte Revision liegt sieben Jahre zurück. Und mit der rasanten Entwicklung der technischen Möglichkeiten sowie der von den Berufsleuten abverlangten Vernetzungs- und Umsetzungskompetenzen wird auch der Wissenstransfer zu einer neuen Herausforderung.

    Auch wenn periodische Revisionen von Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen in der Höheren Berufsbildung ein normaler Prozess sind und gewährleisten, dass die Abschlüsse stets den Bedürfnissen der Wirtschaft und Gesellschaft entsprechen: Manchmal muss man mit der Zeit gehen und diese Revisionen forcieren, um up to date zu bleiben.

    Erwerb von neuen Kompetenzen
    Einen hohen Stellenwert erhält neu der Erwerb von digitalen Kompetenzen. So werden die meisten Module von den Weiterbildungsinstituten ausschliesslich im Blended Learning-Setting angeboten. Das heisst, dass einzelne Kurstage im Präsenzunterricht und andere via Videokonferenzsystem stattfinden. Denn Bildungsfachleute von morgen müssen in beiden Unterrichtsformen kompetent ausbilden können. Drei Wahlmodule bieten neu Raum für die individuellen Bedürfnisse der Lehrgangsteilnehmenden. Sie können sich so in den Bereichen Gruppenprozesse, Online-Lernangebote oder Qualifikationsverfahren vertiefen.

    Individualisierte Bildungsangebote gewinnen also mehr und mehr an Bedeutung und die Forschung bietet neue Erkenntnisse. Dies veranlasste den Schweizerischen Verband für Weiterbildung (SVEB) zu einer Revision der Lehrgänge «SVEB-Zertifikat», «Ausbilder/in mit eidg. Fachausweis», «Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom» und «Erwachsenenbildner/in HF». Diese Bildungsangebote bilden in der Höheren Berufsbildung das Fundament zur Qualifizierung von Dozierenden, Ausbildenden, Berufsbildenden und Personalentwicklungsfachleuten. Die Fachpersonen eignen sich in den Lehrgängen soziale und methodische Kompetenzen an um ihre Zielgruppen kompetent auszubilden und zu begleiten.

    Viele Anpassungen – aber Bewährtes bleibt
    Der Übergang vom aktuellen zum neuen System ist gewährleistet. Kursteilnehmende, die schon Module des bisherigen Baukastens besucht haben, können ohne weiteres auch Module des neuen Baukastens absolvieren und so den eidg. Fachausweis Ausbilder/in abschliessen. Ein schnelles Beenden der Modulkurse nach bisherigem System oder ein Warten auf die neuen Angebote ist somit nicht nötig. Ausbilderinnen und Ausbilder sind dank der Revision fit für die Zukunft und im Markt weiterhin stark gefragt.

    Tatsache ist zudem: Das Baukastensystem für die Ausbildung der Ausbildenden (AdA) ist eine Erfolgsgeschichte. So hat sich beispielsweise das SVEB-Zertifikat in der Schweiz als Basisausbildung für eine Tätigkeit in der Erwachsenenbildung durchgesetzt. Über 60’000 Personen besitzen den Abschluss. Bewährtes findet man somit auch im neuen System wieder. Der Zeitaufwand für die Weiterbildungen und der Grundsatz der Modularisierung bleiben. Die Teilnehmenden können so die Weiterbildung sehr flexibel bei verschiedenen Anbietern und im eigenen Tempo besuchen. Um eine hohe Qualität sicherzustellen, müssen die Anbieter die Lehrgänge weiterhin beim SVEB akkreditieren. Es wird zudem erwartet, dass sich die Preise für die gesamte Ausbildung nicht gross verändern werden, zumal die Angebote weiterhin mit 50 Prozent vom Bund subventioniert werden.

    Daniel Herzog

    www.lernwerkstatt.ch


    Weiterhin beliebt: SVEB-Ausbildungen
    Die Statistik des AdA-Baukastensystems für das Jahr 2021 zeigt: Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung sind nach wie vor sehr beliebt. Bei allen Angeboten konnte gegenüber dem Vorjahr, trotz Pandemie, ein Teilnehmerzuwachs verzeichnet werden. In der Schweiz verfügen per Ende 2021 60’145 Personen über das SVEB-Zertifikat und 13’030 Bildungsfachleute über den eidg. Fachausweis Ausbilder/in. 186 Personen tragen den Titel Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom. 112 anerkannte Institutionen bieten Weiterbildungen aus dem AdA-Baukastensystem an.

    Statistik 2021: www.lernwerkstatt.ch/statistik


    Gut zu wissen: Info-Events zur Revision
    Mehr Informationen zur Revision des AdA-Baukastensystems und Online-Infoveransaltungen: www.lernwerkstatt.ch/revision


    PRAXISTIPP: So gibt es Subventionen
    Die Höhere Berufsbildung wird durch den Bund im Umfang von 50 Prozent der Kurskosten subventioniert. Alle in der Schweiz durchgeführten Module und Lehrgänge, welche zu einem eidgenössischen Fachausweis oder einem eidgenössischen Diplom führen sind subventionsberechtigt. Ein Prüfungserfolg ist nicht Voraussetzung, um Subventionen zu erhalten. Subventionsberichtig sind Personen mit Wohnsitz in der Schweiz, welche die Kurskosten privat bezahlen.

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